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Buchführen-lernen - Aufwendungen und Aufwandskonten

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Buchführen-lernen

Aufwendungen und Aufwandskonten

Mit Aufwendungen haben Sie immer dann zu tun, wenn Sie Leistungen oder Nutzungen in Anspruchnehmen bzw. Anschaffungen von Sachen tätigen, die keine auf Dauer angelegten Güter sind.

Durch Aufwendungen werden keine dauerhaften Werte geschaffen, im Gegenteil,  es findet eine Wertverzehrung (Geldausgabe) statt.


Aufwendungen kommen vor, wenn:


Beispiele für AufwandsKonten

Sie kurzfristige Werte (Umlaufvermögen) anschaffen
  • Einkauf Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe (RHB)
  • Einkauf Waren
Sie etwas verbrauchen
  • Bürobedarf
  • Gas, Strom, Wasser
Sie etwas kostenpflichtig nutzen
  • Telefon
  • Leasing Kfz
Sie Leistungen in Anspruch nehmen
  • Löhne, Gehälter
  • Werbung
  • Reisekosten (z.B. Übernachtung)
  • Rechts- und Beratungskosten
Sie Gebühren und Abgaben bezahlen
  • Beiträge
  • Zinsaufwendungen

 

Merke

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Das Eigenkapital mindert sich durch die im Betrieb anfallenden Aufwendungen.

Würden Sie die Aufwendungen direkt auf dem Eigenkapitalkonto buchen, ergäbe sich (alle Werte frei erfunden) folgendes Bild:

SEigenkapitalH
Wareneinkauf10.000AB50.000
Zinsaufwendungen75  
Miete1.200  
Telefon320  
Gehälter9.860  
usw.   

Eine solche Darstellung würde dazu führen, dass das Konto Eigenkapital über das ganze Jahr überdimensioniert lang und vollkommen unübersichtlich wäre. Durch die Vermischung verschiedenartiger Aufwendungen wäre es auch nicht oder nur mit zusätzlichem Arbeitsaufwand möglich, die Summen der einzelnen Aufwandsarten zu ermitteln. Aus diesen Gründen sollten Sie im Laufe des Jahres für die einzelnen Aufwendungen separate Aufwandskonten anlegen.

Aufwandskonten haben keine Anfangsbestände und werden nicht zwangsweise gleich am Jahresanfang angelegt (wie das der Fall mit den Bestandskonten war), sondern erst zu dem Zeitpunkt, zu dem Buchungen auf diese Konten notwendig sind.

Das Eigenkapitalkonto ist ein Passivkonto und  als solches nimmt es Minderungen im Soll auf.

Die Entstehung von Aufwendungen wird daher auf den Aufwandskonten ebenfalls im Soll gebucht.

Merke

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Wenn sich Aufwendungen mehren, mindert sich das Eigenkapital.
Aufwendungen werden im Soll gebucht.

 

Aufwendungen mindern das Eigenkapital

Vertiefung

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Tipp für die Praxis

Denken Sie daran, dass bereits entstandene Aufwendungen sich manchmal nachträglich wieder mindern. Sie zahlen beispielweise Kfz-Versicherung für ein betriebliches Kfz ein Jahr im Voraus und buchen die Prämie im Soll auf  dem Aufwandskonto „Kfz-Versicherungen“.  Nach 3 Monaten verkaufen Sie das Fahrzeug. Die Versicherungsgesellschaft erstattet Ihnen einen Anteil der Kfz-Versicherungsprämie zurück. Die Erstattung wird ebenfalls auf dem Konto „Kfz-Versicherungen“, diesmal aber auf der Haben-Seite des Kontos gebucht. In diesem Fall fand ausnahmsweise eine Minderung des Aufwandes statt. 

Nachfolgend sehen Sie 5 Geschäftsvorfälle, die auf diverse Aufwandskonten (mit passenden Gegenkonten) gebucht wurden (es sind die gleichen Fälle, die Sie kurz davor direkt auf dem Eigenkapitalkonto gesehen haben).


Datum


Geschäftsvorfall


Auswirkung auf Konten


Buchung

02.01.
Sie kaufen Waren für 10.000 € zzgl. 19% USt. (1.900 €) auf Rechnung 11.900 €.

Mehrung des Aufwands „Wareneinkauf“
Mehrung der Vorsteuer 19%
Mehrung von Verbindlichkeiten LuL
Im Soll
Im Soll
Im Haben
31.01.
Ihrem Bankkonto wird der Zinsaufwand für eine Überziehung in Höhe von 75 € belastet.

Mehrung des Aufwands „Zinsen“
Minderung des Bankbestandes
Im Soll
Im Haben
28.02.
Sie überweisen Büromiete in Höhe von 1.200 € zzgl. 19% USt. (228 €), gesamt 1.428 €.

Mehrung des Aufwands „Miete“
Mehrung der Vorsteuer 19%
Minderung des Bankbestandes
Im Soll
Im Soll
Im Haben
15.03.
Sie überweisen die Telefonrechnung in Höhe von 320 € zzgl. 19 % USt. (60,80 €), gesamt 380,80 €.

Mehrung des Aufwands „Telefon“
Mehrung der Vorsteuer 19%
Minderung des Bankbestandes
Im Soll
Im Soll
Im Haben
28.03.
Sie überweisen Gehälter in Höhe von 9.860 €.

Mehrung des Aufwands „Gehälter“
Minderung des Bankbestandes
Im Soll
Im Haben

Aufwandskonten:

SWareneinkaufH
02.01.10.000  

 

SZinserträge (kurzfristig)H
31.01.75  

 

SMieteH
28.02.1.200  

 

STelefonH
15.03.320  

 

SGehälterH
28.03.9.860  

Aktivkonten:

SBankH
AB12.50031.01.
28.02.
15.03.
28.03.
75,00
1.428,00
380,80
9.860,00

 

SVorsteuer 19%H
02.01.
28.02.
15.03.
1.900
228
60,80
  

 

Passivkonto:

SVerbindlichk. LuLH
  AB
02.01.
15.000
11.900

 

Im Laufe des Jahres nehmen die Aufwandskonten teilweise sehr viele Buchungen auf, dabei treten folgende Regelmäßigkeiten ein:


Wareneingang


Das Konto wird so oft bebucht, so oft Sie Waren einkaufen. Wie und wann Sie den Kauf bezahlen ist, ist unerheblich.


Zinsen (kurzfristig)


Das Konto wird entweder 12 oder 4 Mal im Jahr bebucht. Es hängt davon ab, in welchem Rhythmus Ihre Bank Kontoführungsgebühren (samt Zinsen) abrechnet.


Miete


Das Konto wird in der Regel 12 Mal im Jahr bebucht, es sei denn, Sie haben mehrere gemietete Objekte und buchen alle Mietzahlungen auf das gleiche Konto.


Telefon


Hier ist die Situation ähnlich wie beim Konto „Miete“. Falls Sie nur einen Telefonanbieter haben, wird das Konto 12 Mal im Jahr bebucht, ansonsten entsprechend öfter.


Gehälter


Das Konto wird in der Regel 12 Mal im Jahr bebucht.

 

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