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Buchführen-lernen - Lektion 2 - Wer braucht Buchführung und ihre Ergebnisse?

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Buchführen-lernen

Lektion 2 - Wer braucht Buchführung und ihre Ergebnisse?

Während das Haushaltsbuch lediglich die Kontrolle der Liquidität eines Privathaushalts ermöglicht, stellt ordnungsgemäße Buchführung die unabdingbare Grundlage für diverse und zum Teil sehr anspruchsvolle Auswertungen aller Unternehmen, unabhängig von ihrer Größe, dar. Im weiten Sinne bildet die Buchführung den Kern des Rechnungswesens und liefert die Grundlagen für erfolgreiche Planung, Kalkulation und Statistik.

 Sehen Sie sich hierzu die nachfolgenden Beispiele an:

Beispiel

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Kalkulation: Preiskalkulation bei Angebotserstellung

Auf Anfrage einer Bank (Kunde) erstellt der Fliesenleger Uwe Stein ein Angebot für die Erneuerung der gesamten Böden der Bankfiliale. Er benutzt folgende Zahlen als Basis für die Angebotskalkulation:

 Selbstkosten30.000 €
+Gewinnzuschlag 25%7.500 €
=vorläufiger Verkaufspreis37.500 €
+Vermittlungsprovision 2%750 €
=Barverkaufspreis38.250 €
+Skonto 2%765 €
=Zielverkaufspreis39.015 €
+Rabatt 10%3.901 €
=Angebotspreis42.916 €
=Angebotspreis abgerundet42.900 €

Herr Stein unterbreitet der Geschäftsleitung der Bank das Angebot mit 42.900 €. Um den potentiellen Kunden zur Auftragsvergabe zu bewegen, stellt er ihm 10% Rabatt in Aussicht, wenn der Kunde innerhalb von 4 Wochen den Auftrag erteilt. Zahlt der Kunde die Rechnung innerhalb von 7 Tage, kann er zusätzlich 2% Skonto abziehen.

Zu den in der Kalkulation berücksichtigten Selbstkosten zählen: Materialkosten und der kalkulatorische Unternehmerlohn von Herrn Stein. Diese Kosten können verlässlich nur anhand des Zahlenmaterials aus der Buchführung gewonnen werden.

Beispiel

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Planung: Aufstellung des Budgets       

Herr Schräuble (Schräuble GmbH) hat vor, das alte Betriebsgebäude abzureißen und an dessen Stelle ein neues modernes Gebäude zu errichten. Für die Beantragung eines Darlehens bei der Bank stellt er mithilfe der Zahlen aus der Buchführung folgenden Finanzierungsbedarf zusammen:

 Abbruchkosten35.000 €
+Teilweiser Umsatzausfall für ca. 3 Wochen aufgrund der Baumaßnahmen+ 45.000 €
+Kosten des Architekturbüros+ 26.000 €
+Errichtung des neuen Gebäudes+ 135.000 €
=Kosten gesamt241.000 €
-Rücklagen-14.000 €
-verfügbare Eigenmittel-10.000 €
-Ertrag aus der Veräußerung von zwei Maschinen- 8.000 €
=Finanzierungsbedarf209.000 €

Der Abbruch, die Planungskosten des  Architekten und die Kosten des neuen Gebäudes basieren auf den vorliegenden Angeboten der ausführenden Firmen. Die Höhe der Rücklagen, die verfügbaren Eigenmittel, der Ertrag aus der Veräußerung von Maschinen und der Umsatzausfall können nur mit Hilfe der Zahlen aus der Buchführung zuverlässig gewonnen werden.

Beispiel

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Statistik: Umsatzzahlen der einzelnen Quartale

Für eine Mitarbeiterbesprechung erstellt Herr Schräuble (Schräuble GmbH) ein Diagramm mit den Umsatzzahlen der einzelnen Quartale des Jahres 1. In diesem Diagramm sind nicht nur die Ist-Zahlen lt. Buchführung zu sehen, sondern auch die Soll-Zahlen aus dem Jahresbudget für Jahr 1.
Herr Schräuble will mit Hilfe des Diagramms seinen Mitarbeitern die positive Entwicklung der Firma in den letzten beiden Quartalen des Jahres 1 aufzeigen, wo der erreichte Umsatz die Vorgaben (Soll-Zahlen) deutlich überschritten hat.

Umsatzstatistik
Abb.2: Umsatzstatistik

Im engeren Sinne sind an den Ergebnissen der Buchführung zwei Hauptadressaten interessiert

  • der Unternehmer selbst und
  • die Finanzverwaltung (Finanzamt)

Unternehmer

Die Ergebnisse der Buchführung sind in erster Linie für Sie selbst als Unternehmer von höchster Bedeutung. Dabei sind für Sie nicht nur solche Größen wie Gewinn oder Umsatz interessant, sondern auch die Höhe Ihrer Verbindlichkeiten und Forderungen, die Bestände der Gelder auf den Bankkonten und in den Kassen, die Formen und der Wert des Anlage- bzw. des Umlaufvermögens.

Als Unternehmer müssen Sie laufend einen Überblick über die Zahlen Ihres Unternehmens haben, um:

  • beim Einkauf sinnvoll zu verhandeln,
  • die Verkaufspreise korrekt zu kalkulieren,
  • keine Fehlinvestitionen zu tätigen, bzw.
  • Liquiditätsprobleme zu vermeiden und ggf. rechtzeitig Abhilfe zu schaffen.

Je mehr verlässliches und vor allem aktuelles Zahlenmaterial Sie aus der Buchführung gewinnen möchten, umso zeitintensiver wird sie und umso mehr müssen Sie sich mit der Materie auf professionellem Niveau auseinander setzen.
Genau auf diese Aufgabe sollen Sie im Rahmen unseres Kurses vorbereitet werden.

Finanzverwaltung (Finanzamt) und diverse Steuerarten

Jeder Steuerpflichtige, egal ob Arbeitnehmer oder Unternehmer,  muss ein Mal im Jahr gegenüber dem Finanzamt die Rechenschaft über sein Einkommen ablegen.
Der Steuerpflichtige gibt eine Einkommensteuererklärung (ESt-Erklärung) ab.
Auf Basis der ESt-Erklärung ermittelt das Finanzamt die Bemessungsgrundlage für die Einkommensteuer und setzt die Höhe der Steuerbelastung fest.

Im Fokus unserer gemeinsamen Überlegungen stehen Sie als Selbständiger, als Unternehmer. Die Bemessungs­grundlage für die Steuer der Selbständigen bildet der Jahresüberschuss bzw. der Gewinn, der nur mit Hilfe einer ordnungsgemäßen Buchführung korrekt ermittelt werden kann. Beide Begriffe – Jahresüberschuss bzw. Gewinn – haben die gleiche Bedeutung. Das Gegenteil hierzu stellen übrigens der Jahresfehlbetrag bzw. der Verlust dar.

Nicht nur natürliche Personen (Arbeitnehmer, Unternehmer) werden steuerlich veranlagt. Auch juristische Personen, wie z.B. Kapitalgesellschaften (GmbH, AG) müssen ihr Einkommen bzw. ihre Jahresüberschüsse versteuern.
Die Einkommensteuer der juristischen Personen heißt Körperschaftsteuer (KSt) und wird auf Basis der Körperschaftsteuererklärung (KSt-Erklärung) ermittelt. Auch in diesem Fall wird das gesamte Zahlenmaterial aus der Buchführung gewonnen.

Neben der Einkommen- bzw. Körperschaftsteuer ist bei den gewerblich tätigen Selbständigen auch noch die Gewerbesteuer relevant. Auch hier wird der Gewinnbetrag (genannt „Gewerbeertrag“) nach wenigen Korrekturen (Hinzurechnungen und Kürzungen) gem. Gewerbesteuergesetz (GewStG) mit Hilfe der Gewerbesteuererklärung beim Finanzamt gemeldet. Das Finanzamt ermittelt einen sog. Gewerbesteuermessbetrag, aus dem wiederum die Städte und Gemeinden die Gewerbesteuer errechnen und erheben.

Eine weitere wichtige Größe, für die sich das Finanzamt interessiert, ist die Höhe der Umsätze, die die Unternehmen tätigen. Unter dem Begriff Umsatz ist der Wert aller verkauften Güter und Leistungen eines Unternehmens zu verstehen. Die Umsätze der Unternehmen unterliegen in der Regel der Umsatzsteuer (USt). Für die Abrechnung und Anmeldung der Umsatzsteuer beim Finanzamt dienen unterjährig sog. Umsatzsteuervoranmeldungen (USt-Voranmeldungen) und am Jahresende die Umsatzsteuererklärung (USt-Erklärung). Die Umsatzsteuer stellt für die Unternehmer einen durchlaufenden Posten dar. Der tatsächliche Träger diese Steuerart ist der Endverbraucher als Privatperson. Da insbesondere dieser Steuerart das ganze Kapitel B mit 9 Lektionen gewidmet ist, belassen wir das Thema an dieser Stelle bei dieser knappen allgemeinen Information.

Zusammenfassend:

Das Finanzamt interessiert sich für denJahresüberschuss (Gewinn) bzw. Jahresfehlbetrag (Verlust)um folgende Steuerabgaben zu errechnen und zu erhebenEinkommensteuer bzw. Körperschaftsteuer
GewerbeertragGewerbesteuer
UmsatzUmsatzsteuer
Ohne das Zahlenwerk der ordnungsmäßigen Buchführung ist keine (korrekte) Steuererklärung möglich!

Die Steuererklärung wird erst nach dem Abschluss des jeweiligen Jahres erstellt werden (im Jahr 2 werden die Steuererklärungen für Jahr 1 erstellt).

Je mehr verlässliches und vor allem aktuelles Zahlenmaterial Sie aus der Buchführung gewinnen möchten, umso zeitintensiver wird sie und umso mehr müssen Sie sich mit der Materie auf professionellem Niveau auseinander setzen.

Genau auf diese Aufgabe sollen Sie im Rahmen unseres Kurses vorbereitet werden.

Nachfolgend steht Ihnen eine Auswahl aller in dieser Lektion genannten Steuerformulare im pdf-Format zum Download und ggf. zum Ausdruck bereit.

imageEinkommensteuererklärungen (pdf-Datei).

imageKörperschaftsteuererklärung (pdf-Datei)

imageGewerbesteuerklärung (pdf-Datei)

imageUmsatzsteuererklärung (pdf-Datei)

imageUmsatzsteuervoranmeldung (pdf-Datei)

Die oben in diesem Kurs zum Download aufgeführten Fomulare sind alle aus dem Jahr 2012 bzw. 2013, um Ihnen zu veranschaulichen, wie die entsprechenden Formulare aussehen und somit im Kurs nachvollziehen können, wie diese auszufüllen sind. Die entsprechend aktuellen Formulare sind auf dem ELSTAR Portal zufinden, nachdem Sie sich dort angemeldet haben.